Tech-Konzern Schneider Electric hat beim diesjährigen Innovation Summit in Paris – dem wichtigsten Firmenevent des Jahres – sein neues Materialize-Programm präsentiert. Es soll Unternehmen der Metall- und Mineralindustrie unterstützen, sogenannte „Scope-3“-Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Die Maßnahmen richten sich damit also nicht nur an die produzierenden Unternehmen selbst, sondern insbesondere an deren Zulieferer. Zu den angebotenen Leistungen zählt die Vermittlung von grünen Stromlieferverträgen, Hilfestellung beim Einsatz digitaler Hard- und Softwarelösungen sowie die Bereitstellung einer digitalen Plattform für den Austausch von Know-how und Praxiserfahrungen.
Als einer der weltweit führenden Technologieanbieter in den Bereichen Energiemanagement und Automatisierungstechnik ist Schneider Electric schon seit rund 20 Jahren auf nachhaltiges und energieeffizientes Wirtschaften spezialisiert. Neben der Entwicklung digitaler IoT-Technologien für die Bereiche Industrie, Gebäude, Rechenzentrum und Energieversorgung ist die während dieser Zeit aufgebaute Expertise auch in verschiedene Programme zur Senkung von Scope-3-Emissionen eingeflossen. So existieren mit Energize für die Pharmaindustrie und Catalyze für die Halbleiterbranche bereits zwei Programme, die eine ähnliche Zielsetzung wie Materialize verfolgen. Der aktuelle Fokus auf die Metall- und Mineralindustrie trägt dem Umstand Rechnung, dass Unternehmen dieser Branchen wichtige Zulieferer für die rasant wachsende Digital- und Elektroindustrie sind.
Transparenz ist der erste Schritt
Bei Scope-3-Emissionen handelt es sich um indirekte Treibhausgasemissionen. Diese entstehen nicht in den Unternehmen selbst, sondern werden innerhalb der vor- und nachgelagerten Lieferketten ausgestoßen. Scope 1 umfasst direkte, unternehmenseigene Emissionen, während mit Scope 2 indirekte, durch den Zukauf von Energie oder Strom verursachte, Emissionen gemeint sind. In den meisten Industriebranchen, auch in der Metall- und Bergbauindustrie, machen Scope-3-Emissionen in der Regel deutlich mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen eines Unternehmens aus.
Doch die Reduzierung solcher Emissionen fällt oft schwer. Denn neben der Tatsache, dass oft nicht ganz klar ist, wessen CO2-Emissionen noch in den Scope 3 eines Unternehmens fallen und welche nicht, ist die erforderliche Datenlage in Sachen ökologischem Fußabdruck meist dünn. Zur Identifizierung von Problemen oder zur späteren Validierung der Maßnahmen braucht es sie aber.
„Wertschöpfungsketten kann ich vor allem dann klimafreundlicher gestalten, wenn mir genügend Daten vorliegen. Also zum Beispiel zum ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Zulieferer oder zu möglichen Ansatzpunkten für Optimierung. Bei Schneider Electric haben wir schon unzählige Kunden auf der ganzen Welt bei der Schaffung von mehr Datentransparenz unterstützt. Diese Expertise bringen wir jetzt auch in Materialize ein,“ erklärt Barbara Frei, Executive Vice President für den Bereich Industrial Automation bei Schneider Electric. „Insbesondere digitale Technologien sind für klimafreundliches Wirtschaften elementar. Auch deshalb ist es so wichtig, dass wir die Metall- und Mineralindustrie, als wichtigen Zulieferer der Digitalindustrie, dabei unterstützen, ihre CO2-Emissionen zu senken.“
Von Anfang an wird das neue Programm unter anderem von der Not-for-Profit Organisation Global Mining Guidelines Group unterstützt. Deren CEO, Heather Ednie, sagt:
„Die Partnerschaft zwischen GMG und Schneider Electric zielt darauf ab, durch Zusammenarbeit und Innovation die Lieferkette im Bergbau zu revolutionieren und sie deutlich in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen. Materialize wird dazu beitragen, Wissen an die gesamte Branche weiterzugeben und klare Wege für mehr Nachhaltigkeit zu schaffen."
Ähnlich zuversichtlich äußert sich Kunal Sinha, Global Head of Recycling bei Glencore:
„Die Messung der Scope-3-Emissionen wirft ein Schlaglicht auf komplette Lieferketten und unterstreicht die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft. Materialize wird dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft in der Branche und darüber hinaus voranzubringen."
Weitere Informationen: https://sustainabilityse.com/materialize